Nachdem ich Euch schon einen Einblick in meine Reise durch Nicaragua gegeben habe, möchte ich mich natürlich auch noch dem Thema Essen in Lateinamerika, im speziellen aber dem in Nicaragua, widmen. Generell muss ich sagen, dass wir sehr gemischt gegessen haben, viele lokale Gerichte aber auch internationale Speisen mit amerikanischen oder europäischen Einflüssen. Vor allem die Streetfood Stände oder kleine Wellblechhütten, sogenannte Comedors, haben es mir angetan
– da man hier lokales, günstiges und vor allem authentisches Essen bekommt.
Essen in Nicaragua oder: es gibt nicht ausschließlich Reis & Bohnen
Barbeque – Der Klassiker in Nicaragua ist sicherlich gegrilltes Fleisch vom Barbecue, entweder Rind, Schwein oder Hühnchen mit Salat, Platanitos oder Tostones, Reis und Bohnen. Ich denke, dieses Gericht haben wir in unterschiedlichen Variationen mehrfach gegessen. Nett ist es wenn die Köchin vor dem Laden steht und grillt und man sich so vor Ort direkt das Fleisch aussuchen kann, das man möchte.
Tostones – Man bekommt sie überall: Kochbananen werden zu fast allen Gerichten als Beilage gereicht oder sind auch als Snack separat zu bekommen. Um Tostones herzustellen werden die bei uns weniger bekannten Kochbananen in Scheiben geschnitten, etwas platt gedrückt und dann in Öl frittiert. Für mich doch etwas trocken, ich bevorzuge Platanitos, die Chips-Variante von Kochbananen.
Smoothies aus frischen Früchten – Die Auswahl an frischen Früchten ist in Lateinamerika natürlich der Wahnsinn! Melonen, Papaya, Mangos, Orangen…Früchte die man hierzulande nur im Sommer bekommt und dann auch nie so günstig wie vor Ort. Dementsprechend kann man in jedem Restaurant immer auch frische Säfte oder Smoothies bestellen und mit etwas Glück landet man sogar in einem Hostel mit einem Mixer in der Küche und kann sich seine eigenen Smoothies mischen.
Platanitos – Hierbei werden Chips aus Kochbananen hergestellt und auch in Restaurants als Beilage serviert oder aber als Snack an Busstationen, direkt im Bus oder im Supermarkt verkauft. Die Chips sind leicht gesalzen – meine Lieblingsvariante war die mit Malzessig übergossenen Platanitos. Das schmeckt dann ähnlich wie Salt & Vinegar Chips. Auch super gut waren die Platanitos mit Tomaten Salsa und einem kühlen Tona am Otto Beach in Little Corn Island.
Quesadillas & Nachos – Tortillas mit Käse und Hühnchen oder Gemüse stehen tatsächlich in den meisten Touri-Restaurants auf der Snack Karte, ebenso ein prall gefüllter Teller Nachos mit Chicken, Avocado, Käse, Mais, Bohnen und Joghurtsauce. Beide Gerichte sind nicht typisch für Nigaragua, da man sie doch eher nach Mexiko steckt – wir haben sie aber das ein oder andere Mal gegessen, daher sollen sie auch Erwähnung finden.
Ropa Vieja – Absolut lecker! Ropa Vieja (die Übersetzung bedeutet “alte Klamotten”) ist klassischerweise in Kuba beheimatet, man bekommt es aber in vielen Teilen von Lateinamerika, unter anderem auch in Nicaragua. Es ist ein Gericht aus Pulled Beef oder Suppenfleisch in einer wirklich würzigen Tomatensauce. Dazu gab es natürlich Reis, Bohnen und Platanitos. Definitiv eines der raffinierteren Gerichte!
Gallo Pinto – Das Frühstücksgericht schlechthin in Nicaragua. Unter Gallo Pinto versteht man die Mischung von Bohnen mit Reis, zum Frühstück werden dazu dann Spiegeleier oder Rühreier und Toast serviert. Mittags und Abends ist es ein Beilage zum Fleisch. Gallo Pinto ist auch unter Rice and Beans bekannt und wird in ganz Lateinamerika gerne gegessen.
Crepes & Tostones mit Queso Fresco – Wirklich gut fand ich einen süßlichen Crepe mit einer Art Fetakäse, den ich das erste Mal an einem Streetfood Stand in Leon gegessen und danach immer wieder Ausschau gehalten habe. Die Kombination des süßen Crepes mit Queso Fresco fand ich klasse. Einmal haben wir auch von unserem Air BnB Gastgeber hausgemachte und etwas süßliche Tostones bekommen, die tatsächlich auch mit Käse, Queso Fresco, gegessen werden. Tolle Kombination!
Ron Don – Hummer – Seafood – Sehr typisch für die Corn Islands ist Ron Don, eine Kokosnuss-Suppe mit frischem Fisch, Kochbanane, Yuccawurzel und unterschiedlichem Gemüse. Ich habe sie selber nicht gegessen, da man sie aufgrund längerer Vorbereitungszeit mindestens 2-3 Stunden vorbestellen muss und wir zu spät dran waren. Ron Don kann man auf Little Corn z.B. bei El Bosque, Rosas oder Miss Bridgets probieren. Ansonsten kann man sich aber durch die komplette Fischpalette essen und in der Hummersaison auch grandiosen Hummer probieren und das für 8 – 10 USD.
So richtig gesundes Essen ist was anderes, ich habe es mir aber tatsächlich eintöniger vorgestellt, in Nicaragua zu essen. Fisch, Fleisch, tolle Gewürzkombinationen und die Streetfoodstände machen es abwechslungsreich. Natürlich muss man sich darauf einlassen und in lokalen Restaurants essen, auch wenn sie nicht so schick aussehen, wie die Touristenrestaurants. Man kommt aber kulinarisch auf seine Kosten!
Eine Antwort
[…] PS: Überbackene Nachos kann man natürlich unendlich erweitern: gebratenes Hackfleisch oder Hühnchen, Bohnen, Mais oder Oliven passen auch super zwischen Nachos und Käse! Die volle Ladung Nachos findet Ihr übrigens in meinem Blogpost über das Essen in Nicaragua! […]